Rückblick

Neujahrskonzert 2024

Barock trifft Rock

28. Januar 2024
Parktheater Benaheim

Abba und Queen treffen Bach und Vivaldi

 

„BaRock trifft Rock“ - unter diesem Motto stand jetzt das Neujahrskonzert des Collegium Musicum Bergstraße am 28.1.2024 im Parktheater. Dirigent Kushtrim Gashi hat für den Auftritt im Parktheater ein besonderes Menü komponiert, dass beide Genres gekonnt vereint, ohne sie unter dem Einfluss des jeweils anderen zu verwässern. 

Die Beatles hatten die Ausdrucksmöglichkeiten der frühen Popmusik bereits enorm erweitert, indem sie ab Mitte der sechziger Jahre immer wieder mit aktuellster Studiotechnik experimentierten und mit ihrem Produzenten George Martin viele klassische Elemente in die Musik integrierten, wie etwa das Streichquartett bei Yesterday oder des Bachtrompetensolo in Penny Lane.  

Im Bensheimer Kulturtempel zeigte sich schnell, dass sich Abba, Deep Purple und Queen durchaus in einem Konzert mit Bach, Vivaldi und Purcell wohl fühlen, wenn man den kontrastreichen Stoff entsprechend arrangiert und von einem fähigen Orchester spielen lässt. Durch das Programm führte in bewährter Weise Cosima Seitz, die ihre launige wie kundige Moderation mit feiner Selbstironie und allerlei wissenswerten Informationen garnierte. 

Nach der Eröffnung durch die ‚Toccata‘ aus der Oper 'Orpheus' von Claudio Monteverdi folgten in musikalischen Pärchen ‚The winner takes it all‘ von ABBA und Henry Purcell‘s bekanntes Rondo aus der Abdelazer Suite, bevor ‚Smoke on the water‘ von Deep Purple das Publikum begeisterten.

Ein besonderes Experiment war die Melange aus Bachs Orchestersuite Nr.3 und den Beatles-Klassikern ‚Yesterday‘, ‚Can’t buy me love‘ und ‚Michelle‘, in denen Sopranistin Delina Hajra-Gashi glänzen konnte. Für das Mandolinenkonzert in C-Dur von Vivaldi hatte das Orchester die Mandolinenspielerin Natalia Korchynska als Solistin des Abends engagiert. Sie stammt aus der Ukraine und ist Preisträgerin ukrainischer und internationaler Wettbewerbe. Bombastisch wurde es zum Schluss mit Queens ‚Bohemian Rhapsody‘, die viele Elemente aus Oper und Klassik beinhaltet und somit für diesen Abend goldrichtig war. Nach einer Ouvertüre von Jean Philippe Rameau aus dem Jahr 1749 schloss das Konzert mit ‚The Final Countdown' der Rockgruppe Europe. 

Das Bensheimer Konzert hat gezeigt, dass die musikalische Heterogenität, die klangliche Experimentierfreude und die emotionale Qualität der Barockmusik mit den populären Sounds des 20. Jahrhunderts nicht auf Kriegsfuß steht – wenn man sie so harmonisch vereint wie Kushtrim Gashi und sein versiertes wie flexibles Orchester.

 

(Th.Tritsch im BA vom31.1.2024)

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